Relativ zeitig – um 9.15 Uhr – haben wir uns in Hietzing getroffen und sind mit der U-Bahn nach Heiligenstadt gefahren. Dort haben uns bereits all jene erwartet, deren Weg nach Heiligenstadt kürzer war. Mit dem Zug ging es nach Tulln und dann als erste Station zum Egon Schiele Museum direkt an der Donau. Obwohl das Museum sehr klein war, gab es dank der sehr launig erzählenden Führerin unglaublich viel Interessantes über Egon Schieles Kindheit und seine Entwicklung zum berühmten Maler zu berichten. So erfuhren wir, dass Schiele schon als Kind Eisenbahnschienen gezeichnet hatte, die er aus dem Fenster seines Zimmers im Bahnwärterhäuschen jeden Tag gesehen hat. Oder, dass er – erst 16jährig – mit seiner 12jährigen Schwester allein nach Triest gereist war, um die Hochzeitsreise seiner Eltern ‚nachzustellen‘. Wir haben bei dieser Führung einen ganz anderen Egon Schiele kennen gelernt, als wir ihn aus den großen und berühmten Ausstellungen im Leopold-Museum kannten. Danach wollten wir weiter zur ‚Garten Tulln‘ – einer ständigen Gartenausstellung. Hier begann es leider zu tröpfeln – aber deutlich zu wenig, als dass wir uns Sorgen gemacht hätten. Eher gemütlich ging es also etwa einen Kilometer zu Fuß. Im Restaurant im Gartengelände waren schöne Plätze im Freien für uns reserviert und wir konnten uns vom langen Fußmarsch ausruhen und genossen unsere Menüs. Danach war noch eine Führung durch den Garten geplant, bei der wir verschiedene Kräuter verkosteten und einiges über Schädlinge und Nützlinge erfuhren. Zuletzt kletterten noch einige von uns auf den ‚Baumwipfelweg‘ (die anderen fuhren mit dem Lift hinauf 🙂 ) von wo wir das gesamte Gelände leicht überblicken konnten.
Beim Rückweg machte sich bei einigen doch schon leichte Müdigkeit bemerkbar und so fuhren wir einen Zug später als geplant, was aber für alle in Ordnung war. Wunderbar war, dass das Wetter – abgesehen von den paar Tropfen gegen Mittag – bis zum Abend gehalten hatte und als wir in den Zug stiegen sogar die Sonne nochmals durch die Wolken blinzelte. Ein feiner, ereignisreicher und angefüllter Tag ging langsam zu Ende.